Bistum-Augsburg:
Augsburg (pba). Die Zahl der Taufen im Bistum Augsburg ist im Jahr 2021 weiter gestiegen. Dies geht aus den Eckdaten kirchlichen Lebens des Jahres 2021 hervor, die an diesem Montag von den 27 Bistümern und Erzbistümern in Deutschland sowie von der Militärseelsorge veröffentlicht wurden. Die Zahlen sind generell schwer mit dem Vorjahr vergleichbar, da aufgrund der Corona-Pandemie im Jahr 2020 viele Kirchenmitglieder Ereignisse wie Taufen oder Hochzeiten verschoben hatten. Eine bessere Vergleichsmöglichkeit ergibt sich daher mit dem Vor-Corona-Jahr 2019.
2021 haben 10.620 Menschen im Bistum Augsburg das Sakrament der Taufe empfangen – mehr als 2019 (10.487) und deutlich mehr als 2020 (7.631). Die Zahl der Erstkommunionen überschritt nach 2020 (9.666) mit 10.447 wieder die Zehntausender-Marke (2019: 10.692). Es fanden 8.993 Firmungen statt (2020: 5.552, 2019: 9.061). Den kirchlichen Bund der Ehe schlossen 1.383 Paare (2020: 808, 2019: 2.708).
Die Zahl der Kirchenaustritte ist von 13.042 im Jahr 2020 (2019: 15.532) auf 19.884 im Jahr 2021 gestiegen. In die katholische Kirche eingetreten sind im Bistum Augsburg 48 Personen (2020: 54, 2019: 396). Von den 2.460.076 auf dem Boden des Bistums lebenden Menschen sind 1.220.887 Katholiken.
Es gab 13.992 Bestattungen (2020: 13.733, 2019: 13.744). Den sonntäglichen Gottesdienst besuchten wöchentlich 78.771 Menschen (2020: 103.582, 2019: 148.826).
Im Jahr 2021 gab es 1.143 (2020: 1.145) hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pastoral. Konkret waren dies 565 Welt- und Ordenspriester (2020: 569), 45 ständige Diakone im Hauptberuf (2020: 46) und 70 mit Zivilberuf (2020: 69), 183 Pastoralreferent/-innen (2020: 191), 218 Gemeindereferent/-innen (2020: 225) und 50 Pfarrhelfer/-innen (2020: 45). Zudem gab es 342 (2020: 367) Religionslehrerinnen und Religionslehrer im Kirchendienst.
Bischof Dr. Bertram Meier freut sich angesichts dieser Zahlen vor allem über die leicht steigende Zahl der Taufen und der Empfang anderer Sakramente: „Natürlich sind durch die Corona-Zeit Vergleiche etwas schwierig. Aber dass die Zahl der Taufen sogar höher ist als im Vor-Corona-Jahr 2019, ist ein Zeichen dafür, dass gerade in unsicheren Zeiten Eltern ihre Kinder in eine stärkende katholische Gemeinschaft hineinnehmen wollen. Das stimmt mich hoffnungsvoll.“
Besorgt zeigt sich der Bischof über die Zahl der Gottesdienstbesucher, auch wenn der Rückgang weitgehend damit zu erklären ist, dass die Zahlen aus 2020 zu einem großen Teil noch vor dem coronabedingten Lockdown erfasst wurden: „Kirche ist eine Gemeinschaft, zu der Gott uns zusammenruft, und ich hoffe sehr, dass bei allem Wert, den Hausgottesdienste oder Livestreams in Corona-Zeiten hatten, der sonntägliche Gottesdienst in der Gemeinde wieder vermehrt als Ort der Stärkung und des Trostes wahrgenommen wird.“
Nicht überraschend, aber traurig seien die gestiegenen Austrittszahlen, so Bischof Bertram: „Hier gibt es sicher Nachholeffekte aus dem Jahr 2020, die sich in 2021 noch ausgewirkt haben. Aber abseits der Statistik: Jeder Mensch, der geht, ist ein Verlust für unsere Gemeinschaft. Umgekehrt habe ich gerade in den vergangenen Wochen wie beim Ministrantentag in Friedberg oder bei der Augsburger Fronleichnamsprozession miterleben dürfen, wie groß der Wunsch ist, den Glauben gemeinsam zu feiern. Gleichzeitig hängt der Verbleib in der Kirche für viele an einem seidenen Faden. Die vielen Gründe, der Kirche den Rücken zu kehren, bündeln sich auch in der Frage nach unserer Vertrauenswürdigkeit. Viel Vertrauen ist verspielt, wir können es nur geduldig und glaubwürdig wiedergewinnen.“
Weitere Informationen zu den Eckdaten gibt es im Internet auf den Seiten der Deutschen Bischofskonferenz.